Mit Peter Pan in Bangkok

Veröffentlicht am 28. Jänner 2025 um 17:45

10 Millionen Menschen auf einer Fläche so gross wie der Kanton Aargau. Laut Stadtführer Peter Pan (der Name ist tatsächlich echt!): ein Betonmoloch bis zum Horizont.

Folget dem regenbogenfarbenen Regenschirm! Was so einfach tönt, entpuppte sich als fast unmögliche Challenge. Unser Stadtführer verliess den Car und rannte jeweils auf und davon - und das ist wirklich wortwörtlich so und absolut nicht bildhaft gesprochen! Und man stelle sich das Ganze jetzt bei 33° C und Sonne vor. Nun ja, immerhin war uns das Wetterglück hold mit leichter Brise und demzufolge wenig Smog.

Erschwerend kommt hinzu, dass am 29.Januar das chinesische Neujahrsfest beginnt und Bangkok von chinesischen Touristen förmlich überschwemmt ist.

Das Drama gipfelte in seinem Höhepunkt, als ich während der Carfahrt kurz einnickte und Peter Pan natürlich genau in diesem Moment in seinem schwer verständlichen Englisch erklärte, dass wir unsere Rucksäcke mitnehmen sollen, da wir die nächsten 3 Stunden nicht zum Bus zurück kehren werden.

Die 3 Stunden in Asia-Rechnung stellten sich als 5 Stunden in Schweizer-Zeit heraus, welche wir ohne Wasser, Sonnenschutz, Medis usw. im Jogging-Tempo inmitten von Touristen-Horden durchstehen mussten.

Die Warteschlange zum Grossen Palast (Schloss des Königs) und dem Wat Phra Kaeo (dem Tempel des Smaragd-Buddha, der gar nicht aus Smaragd, sondern aus grüner Jade ist) unter der glühenden Sonne war eine unbeschreibliche Qual und nahm einem sämtliche Freude an dieser weltberühmten Sehenswürdigkeit.

Wer kann, folge dem farbigen Regenschirm.

Die fantasievollen Statuen und mit Blattgold geschmückten Bauten sind eindrucksvoll. Im Hintergrund ist unser Trainer/Stadtführer mit seiner unglaublich kräftigen Stimme zu sehen. Vorteil: ausser Sichtweite bedeutet nicht, ausser Hörweite.

Don't touch the elephant, nicht aus religiösen Gründen, sondern weil die Besucher die vorherigen Elefanten so oft am Kopf gestreichelt haben, bis diese total abgewetzt und verfärbt waren.

Unzählige, golden glänzende und farbig funkelnde Details, aber leider auch beim Königspalast: massenhaft Touristen.

Auf dem 1 Kilometer langen Fussmarsch (nach wie vor ohne Rucksack und Wasser 🥵 ) zum berühmten, liegenden Buddha, versuchte ich einige Eindrücke vom Leben auf und neben der Strasse einzufangen, jeweils gefolgt von einem Sprint, um den Anschluss an Peter Pan nicht vollends zu verlieren.

Da liegt er also, gesäumt von Heerscharen fotowütender Touristen und auch mir gelang ein Foto 👍

Suchbild: folge dem Regenschirm.

Die Boote auf dem Chaophraya sind immer noch dieselben wie damals 1974 im James Bond Film (klick): The man with the golden gun. Auch die im Film zu sehenden Tempel und Bauten stehen nach wie vor. Einzig die schwimmenden Märkte und Häuser sind - bis auf einen touristisch inszenierten Teil - fast gänzlich verschwunden, dafür wirkt der Fluss nun breiter und sauberer als früher.

Und mit so einem Drachenschnellboot sind auch wir mitgefahren.

Die folgenden Bilder sind alle vom Wasser aus geschossen. Leider kann ich selber nicht mehr genau nachvollziehen, was was ist, denn insgesamt waren wir mit zwei verschiedenen Booten gut 2 Stunden auf dem Wasser unterwegs und Peter Pan hat auf Englisch nonstopp erklärt... 🤯

Das grösste Spital Thailands schaffte es nicht mal in voller Grösse aufs Bild... rechts geht es nochmals um so viele Gebäude weiter.

Ein Fisch-Tempel. Hier packte der Bootsführer eine Unmenge an weichen "Tessinerbroten" aus und verfütterte ganze Stücke an die dort ansässigen Fische im Wasser. Diese sind dementsprechend auch richtig gross und fett, wahrscheinlich irgendeine Barsch-Art. Füttert man einen weissen Barsch (?), sei einem besonders viel Glück beschienen. Wir haben auch tatsächlich zwei weisse gesehen. Die Fotos dazu sind so gar nicht gelungen. Auf den Videos würde man mehr sehen...

Ein paar wenige Wohnhäuser am/im Wasser sind nach wie vor erhalten. Die meisten wurden entfernt und durch Villen direkt am Flussufer oder wie hier: Airbnb, ersetzt (eine Nacht inkl. Frühstück kostet umgerechnet 25 € -  merkwürdig, welch' völlig unnützen Fakten manchmal bei mir hängen bleiben 😂).

Vom Fluss aus sehen wir auch das "Lego Gebäude", eigentlich der 314 Meter hohe King Power Mahanakhon.

Und zu guter Letzt, in China-Town, der 5.5 Tonnen schwere, weltgrösste, sitzende Buddha aus echtem Gold.

In seinem Tempel umgeben von Wänden, welche aussehen wie tapeziert, aber in Wirklichkeit unfassbar exakte Miniatur-Wandmalereien sind.

Ich bekomme den Wat Traimit Tempel des sitzenden goldenen Buddhas kaum aufs Bild. Das Licht kommt am Abend von der falschen Seite und die Situation vor Ort ist relativ beengt.

Nach dem 12-stündigen Sightseeing-Marathon, bei welchem wir notabene mehr als 10 Kilometer zu Fuss zurückgelegt haben, besuchten wir den Nachtmarkt. Bereits den ganzen Tag über hat Peter Pan vom "Aschatiiig" geschwärmt, aber erst als wir dort ankamen realisierte ich, dass er den Asiatique Sky Riverfront Market meint 😂 .

Und da sass sie plötzlich vor uns: die erste und einzige Katze, welche wir in Asien gesehen haben. Peter Pan meinte dazu lapidar: Thailand sei eben das einzige asiatische Land, welches Hunde und Katzen nicht esse...

Nach einer enorm anstrengenden und ereignisreichen Heimreise:

Willkommen zu Hause, in der stillen, fast leeren, Wohnung. Unsere Büsi holen wir am Donnerstag ab 😻   😻

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Kommentare

Marianne Borer
Vor 2 Monate

Hallo ihr beiden…. Wahnsinn, was ihr alles erlebt und gesehen habt seit unserem kennenlernen 👍
Ich habe den ganzen Blog gelesen und bin fasziniert….
Wir müssen uns wirklich einmal treffen! Es gibt viel zu erzählen! Wir melden uns wieder zur gegebenen Zeit!
Hebets guet und lebt euch wieder gut ein im toggenburg…
Ganz liebe Grüsse
Marianne und Dieter

Sara
Vor 2 Monate

Vielen Dank, das freut und sehr.
Wir haben euch auf der Reise in verschiedenen Situationen
immer wieder vermisst 😉 das wäre lustig geworden...
Bis bald 👍

Angie
Vor 22 Tage

Liebe Sara
Was für ein grossartiger Blog!
Besonders eure Reise mit der AIDA hat mich gefesselt – da musste ich die Anlege-Orte einfach genauer betrachten. BKK ist wirklich eine faszinierende Stadt! Ich hatte vor ca. 15 Jahren das letzte Mal das Vergnügen, dort zu sein, und damals war es noch nicht von XXXX Touristen überlaufen. Der Königspalast und der Big Buddha sind beeindruckend – diese gewaltige Grösse und die unzähligen filigranen Details, die im Licht glänzen, sind einfach unvergesslich. Der River sieht übrigens noch genauso dreckig aus wie damals … statt Fische zu sehen, trieb bei mir Dreck und eine Leiche vorbei. Asien hat einfach etwas Magisches! Du musst uns unbedingt noch persönlich von deinem Abenteuer in HKK erzählen!
Geniesst die letzten Monate eurer unglaublichen Weltreise – was für ein unvergessliches Abenteuer ihr gemeinsam erlebt. Einfach WOW!
Liebe Grüsse Angie