
Nach einem Bilderbuchmorgen mitten im Südchinesischen Meer, folgt ab Mittag ein Sturm bei Windstärke 11/12 mit 120 km/h mit Wellen von 4 - 6 Metern Höhe.
Dieses Mal kommt der Wind von vorne, was leicht angenehmer ist als seitlich, wie beim letzten Sturm. Aber rütteln tut es trotzdem heftig.

Nach 10 Tagen unterwegs wurde es Zeit, den schiffseigenen Waschsalon zu besuchen. Der Waschplatz an sich wird ja historisch gesehen schon seit jeher zum Austausch von Klatsch und Tratsch, Informationen und wohl auch Aggressionen genutzt...
So auch heute. Nebst dem neusten Klatsch zum gesunkenen Ausflugsboot von gestern, den Infos zum nahenden Sturm und den abzuholenden Reisepässen von heute (für die morgige Einreise in Taiwan müssen sämtliche Gäste zur persönlichen Identifikation inklusive Reisepass von Bord) wurde ein lautstarker Konflikt ausgetragen: eine jüngere Dame hat wohl ihren Tumbler längere Zeit unbeaufsichtigt nicht entleert, worauf ein Mann damit begann, ihre Wäsche zu entnehmen. Just in dem Moment trat sie in den Raum und beschimpfte ihn aufs übelste als Perversling, so dass eine dazugerufene Mitarbeiterin den Streit beenden musste.
Hilfsbereit wie ich bin, traf ich auf ein älteres Ehepaar, welches uns allen im Waschsalon so vorkam, als sähen sie beide heute zum ersten Mal in ihrem Leben eine Waschmaschine. Von Waschpulver einfüllen bis Tumbler in Betrieb setzen übernahm ich sämtliche Arbeit für sie... zu guter Letzt entliess ich das überraschte Paar mit dem Rat, sich noch vor dem Sturm zu verpflegen und nach dem Mittag keine weitere Wäsche mehr zu waschen.
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