Wieder in Vietnam, in Ha Long

Veröffentlicht am 22. Jänner 2025 um 07:53

Ruin und Wiederaufbau liegen dicht beieinander.

Epiktet

Absolut beeindruckend, was Vietnam in den letzten Jahrzehnten mit der wirtschaflichen Öffnung und politischen Reformen geschaffen hat. Grosse Bau- und Versorgungsprojekte wurden umgesetzt und unter der Bevölkerung herrscht fröhliche Aufbruchstimmung.

Die riesigen, eindrücklichen Kalkfelsen konnten wir während der Anfahrt in die Ha Long Bucht beinahe berühren.

Fast 2'000 dieser bizarren und bewachsenen Kalkformationen ragen hier im Unesco-Weltkulturerbe aus dem Wasser.

Auf einer scheinbar unbewohnten Insel entdeckte ich eine protzige Villa am Wasser.

In der Mitte des nächsten Fotos erkennt man eine Wohnform, welche von der Regierung nicht mehr sehr gerne gesehen wird, denn auch hier hat man die auf dem Wasser lebenden Menschen in feste Häuser umgesiedelt.

In dieser Bucht lebten die Fischer früher auf Bambusflossen. Heute sind sie allerhöchsten noch auf Hausbooten geduldet, jedoch gilt für ihre Kinder Schulpflicht. Sie fischen in der Nacht und liefern frühmorgens ihre Fische auf dem Markt ab.

Die Fische erzielen einene höheren Verkaufspreis, je frischer sie sind, also werden sie auf dem Markt am Leben gehalten... in all diesen grünen Plastikbecken liegen Fische, die über einen Plastikschlauch mit Sauerstoff versorgt werden.

Der Geruch war erstaunlicherweise gar nicht so extrem, wie wir es z.B. von Athen her in Erinnerung hatten und die hygienischen Zustände sind auch durchwegs akzeptabel. Die Tiere aber so dahinvegetieren zu sehen - also da vergeht einem richtiggehend das Fischessen...

Garnelen ausnehmen und Austern öffnen.

Frühlingsrollenherstellung. Unser toller Stadtführer Steven hat uns an verschiedenen Orten zum Degustieren eingeladen, hier z.B. haben wir was ähnliches wie Fisch-Knusperli probiert.

Der Früchte- und Gemüsemarkt: auf den Fotos kommen die Farben leider nie so leuchtend zur Geltung wie in echt...

Wir machten einen richtig schönen, grossen Bummel über den gesamten Markt. Die Temperaturen waren angenehm und es hatte auch nicht allzu viele Leute.

In zehn Tagen feiern sie hier Neujahr, weswegen auf dem Areal neben dem Museum (schwarzes Gebäude) ein gigantischer, temporärer Pflanzenmarkt aufgebaut wurde.

Die kleinen Bonsai bekommt man für etwa 1'000 Dollar, die mannshohen 100-jährigen Bäume, welche mit Gabelstapler und Kran angeliefert werden, kosten aber auch hier 30'000 Dollar. Deshalb überwachen die Händler ihre Pflanzen Tag und Nacht und campieren inmitten ihrer Ware in kleinen Zelten.

Je mehr Früchte oder Blüten eine gekaufte Pflanze trägt, desto mehr Glück und Wohlstand werde man im neuen Jahr haben.

Ein Mitglied unserer Reisegruppe gesellte sich zum kostümierten Fotosujet.

Der normale Durchschnittsbürger kauft sich ein Aprikosen- oder Pfirsichbäumchen, frisch geschnitten und gerne aus "natürlichem" Anbau in den Bergen, dazu eine passende Vase, transportiert das Bäumchen auf dem Roller nach Hause und stellt es für 2 Wochen farbenfroh geschmückt in seine gute Stube, auf dass es dort blühe. Nach den Neujahrsfeierlichkeiten wird es entsorgt. Ganz so, wie wir es mit unseren Christbäumen handhaben 😉

Der Verkehr war im allgemeinen in Ha Long zwar relativ chaotisch aber nicht so dicht. Trotzdem kommen auf die fast 100 Millionen Einwohner Vietnams über 77 Millionen Mopeds und Roller. Autos hingegen werden, ähnlich wie in Hongkong, mit gegen 200 % Steuern und Abgaben belastet, so dass nur die Wohlhabenden ein solches besitzen und wie auch in Hongkong, haben wir hier praktisch nur schöne Neuwagen gesehen... 

Ein richtiges Verkehrsaufkommen gab es hingegen vor der Grundschule, an der wir bei Schulschluss vorbei fuhren. Dort warten alle Eltern auf der Strasse vor dem Haupteingang auf ihre Kinder und transportieren sie, gerne auch ohne Helm und problemlos auch zwei Kinder, auf dem Roller nach Hause.

Unser Stadtführer organisierte uns die besten Plätze im schönsten Café mit grandioser Aussicht auf die Ha Long Bay und man servierte uns vietnamesischen Kaffee. Und weil ich Kaffee, wie ihr wisst, generell nicht mag, erhielt ich einen megafeinen Eistee mit Früchten und konnte endlich (ebenfalls dank des Stadtführers) meine hier am Markt erstandenen Postkarten schreiben.

Er hat die Karten für mich zur Post gebracht und mir danach dieses "Beweisfoto" geschickt - es werde allerdings etwa 4 Wochen dauern, bis sie ankommen...

Vor dem Abendessen besuchten wir einen Zuchtperlenbetrieb. Dies ist jedoch nicht der grösste Exportzweig Vietnams, sondern Rohöl, Textilien, Reis und Kaffee. Bei den letzteren zwei gehört Vietnam weltweit zu den grössten Exporteuren überhaupt.

Das erste feine Essen in Asien: Nudelsuppe. Es hat allen geschmeckt, aber die Portion war riiiesig, die Schale bis obenhin gefüllt mit Reisnudeln, Rindfleisch, Gemüse und Kräutern.

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Kommentare

Marianne
Vor 3 Monate

Unglaublich reichhaltig! Sogar die Familie mit dem Bürostuhl.

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